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Pferdephysiotherapie hilft bei equinem Asthma

Aktualisiert: 22. Jan.

Zum großen Komplex der equinen Atemwegserkrankungen wird viel geforscht, noch mehr geschrieben und nicht zuletzt von den Betroffenen in den Sozialen Medien hoch emotional diskutiert. Meist chronisch, allergisch, hyperreagibel, von mehr oder weniger Entzündungen der Atemwege begleitet und von stark belastenden und leistungseinschränkenden Symptomen wie Husten, übermäßiger Sekretion und schlimmstenfalls Atemnot . Gerade das Ausatmen, das physiologischer Weise fast "von allein" durch Entspannung des Zwerchfells funktioniert, muss mit viel Muskelkraft erzwungen werden. Die vielfach lebenslang notwendigen Therapien, begonnen mit der über allem stehenden Stallhygiene, umfasst oft Bronchodilatatoren wie Clenbutarol, das die verengten Bronchien weit stellt, sowie verschiedene Schleimlöser, um Abtransport von Sekreten und Atmungsfähigkeit zu erleichtern. Hochwertige Inhalatorensysteme und naturheilkundliche Alternativen wie "mobile Salzgrotten", Efeu, Süßholz, Thymian oder Eigenblutbehandlungen ergänzen den Therapieplan.

Bei Menschen kommt jedoch bei Atemwegserkrankungen schon lange erfolgreich Physiotherapie zum Einsatz. So zum Beispiel die sogenannte "Reflektorische Atemtherapie", die bereits in den 1950er Jahren entwickelt wurde. Diese und weitere physiotherapeutische Konzepte und ihre positiven Effekte sind durchaus auf betroffene Pferdepatienten übertragbar. So können wir deutlich zu Verbesserung der Lebensqualität und Bewegungsfreude von Patienten mit chronischem equinem Asthma beitragen.


Mit Physiotherapie direkt bei den Problemen von COB ansetzen:

Atemtherapie bei einem Pferd mit Chronischer Bronchitis
Ausstreichen der Atemhilfsmuskulatur

Die Therapieidee ist , über Massage-, Faszien- und Mobilisationstechniken die Durchblutung und Entstauung der thorakalen Organe zu erhöhen. Damit werden ebenso die CLARA-, Keulen- und Club-Zellen angeregt, die für den Abtransport des Sekrets in den Atemwegen des Pferdepatienten sorgen.

Über für den Therapeuten "von außen" gut zugängliche Hebel wie z. B. den Mähnenkamm, die große Rumpffaszie sowie Atem- und Hilfsatemmuskeln werden gezielt Druck-, Zug- und Vibrationsreize gesetzt. In verspannte oder überproportional vergrößerte Strukturen wird so wieder Bewegung gebracht. Die Durchblutung der Atemwege und -organe wird erhöht, Entstauung und Abtransport von Lymphe und Sekret kommen in Schwung. Auch das Atemvolumen kann sich damit verbessern.


Mit Physiotherapie negative Folgen für den Bewegungsapparat bekämpfem

Das zweite Therapiestandbein ist, die nachteiligen Auswirkungen von chronischer Bronchitis bzw. equinem Asthma auf den gesamten Bewegungsapparat so gering wie möglich zu halten. Die regelmäßige Bewegung des Pferdes, die so wichtig ist für die Belüftung der Atemorgane und den Abtransport von Sekret, wird mit längerem Verlauf oft schwieriger und das Pferd immer unwilliger. Denn die am Atemrhythmus physiologischer Weise beteiligte Muskulatur ist bei chronischem equinem Asthma oft verspannt und überstark ausgebildet. Damit kann sie den gesamten Bewegungsablauf blockieren.

Ein plakatives Beispiel dafür ist die Dampfrinne, die bei langanhaltenden chronischen Verläufen sichtbar wird. Diese ist nichts anderes als der überproportional ausgebildete gerade Bauchmuskel, der bis zur Verkrampfung die Luft aus den verengten Atemwegen zu pressen versucht. Hier kann eine Behandlung über Massagearbeit und Mobilisation der muskulären Gegenspieler für Entspannung sorgen.

Ein weiteres Beispiel ist die so genannte "Sägebockhaltung", wobei betroffene Pferdepatienten ihre Hinterbeine nach hinten herausstellen. Damit versuchen die Pferde, den Thorax weit zu stellen und die Ausatemmuskulatur zu entspannen. Hier kann man sich leicht vorstellen, dass diese immer wieder eingenommene unphysiologische Haltung Probleme zum Beispiel in der langen Sitzbeinmuskulatur oder auch in der Lenden- und Kreuzwirbelsäule nach sich zieht.

Aber auch weniger plakative Strukturen werden negativ beeinflusst, wie zum Beispiel die Rippen, die frei beweglich sein müssen, um sowohl Ein- und Ausatmung als auch freie Beweglichkeit der Wirbelsäule zu gewährleisten. Sind die dort ansetzenden Atemmuskeln verspannt und überfordert, kann die gesamte Beweglichkeit des Rumpfes darunter leiden. Weitere Verspannungen und Blockaden sind die Folge.


Hast du Interesse an einer Atemtherapie für dein Pferd?

  • Mit dem Ziel der respiratorischen Deblockade kommen verschiedene Faszien-, Mobilisations- und Manualtechniken mit Fokus auf die Atemmuskulatur und die thorakalen Organe zum Einsatz

  • Der Preis liegt zwischen 120 € und 240 € pro Therapieeinheit (bis zu 3 Therapietage)














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